Horrordiagnose „Herzfehler beim Kind“

Ulrich Seitz, Präsident von Kinderherz Südtirol möchte im Zusammenhang mit der anstrengenden Corona-Zeit nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige in den Mittelpunkt zu stellen, sondern auch alle anderen Menschen dazu aufzurufen, sich konkret mit dem Thema Herzkrankheiten auseinanderzusetzen. 2021 lautet das internationale Motto „Begegnungen“.

Den meisten der herzkranken Kinder und Jugendlichen sieht man ihre Erkrankung gar nicht oder zumindest nicht auf den ersten Blick an, auch wenn sie in ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit erheblich eingeschränkt sind. Nur einige Herzfehler sind äußerlich charakteristisch: zyanotische (blaue) Herzfehler, bei denen Lippen und Fingernägel der Kinder und Jugendlichen mehr oder weniger blau verfärbt sind. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass sich auch Kinder mit dem gleichen Herzfehler sehr unterschiedlich entwickeln können und differenziert belastbar sind.
Der Umgang mit herzkranken Kindern in Kindergarten, Schule und beim Sport kann mitunter angstbesetzt sein. Diese Ängste gilt es abzubauen. Die Kinder sollen nicht benachteiligt oder bevorzugt behandelt werden. Jedoch sind mitunter durchaus individuelle Maßstäbe (körperliche Belastbarkeit) anzusetzen. Hier gilt es im Dialog mit den betroffenen Familien, Erziehern und Pädagogen im Interesse des Kindes Perspektiven zu entwickeln.
Kinderherz Südtirol ist besorgt: wir haben keinen Rückwärtstrend der Neugeborenen mit angeborenen Schwierigkeiten. Leider sind die Fälle konstant hoch, seit Jahren kommen in 12 Monaten rund 70 Schicksale dazu.
Zu den aktuellen Problemen: die Coronavirus-Pandemie darf nicht dazu führen, dass Kinder mit Herzerkrankungen ihre Untersuchungen oder Behandlungen verpassen. Daran erinnert Ulrich Seitz. Gerade für junge Patienten mit angeborenem Herzfehler ist kontinuierliche medizinische Betreuung überlebenswichtig“, erklärt Seitz. Sowohl notwendige Behandlungen als auch Kontrolluntersuchungen dürften nicht aus Angst vor COVID-19 ausgesetzt werden, da eine nosokomiale Infektion doch sehr unwahrscheinlich. Die Versorgung dieser Menschen kann zudem nur bedingt am Krankenhaus Bozen sichergestellt werden. Denn vor allem dann, wenn Operationen anstehen, sind Verlegungen in Unikliniken nach Norditalien oder Deutschland notwendig. Für viele Familien bedeutet das, nicht nur Sorge um das Kind, sondern ebenso erhebliche finanzielle Opfer. Die Patientenorganisation beobachtet, so ihr Präsident Seitz, dass in den vergangenen Monaten der Corona-Krise die Lage der jungen Menschen mit Herzfehler in der öffentlichen Diskussion durch die Verantwortlichen im Gesundheitswesen in Südtirol nicht erläutert wurde. Das gibt zu denken, denn bei Familien mit chronisch kranken Kindern ist die Furcht vor einer Coronavirus-Infektion mit einer Gefährdung durch schwere Komplikationen oder gar Tod deutlich spürbar. Nach nunmehr mehr als 1 Jahr Pandemie bleiben viele Fragen zum Schutz dieser Kinder und ihrer Familien offen.

Aus der Tageszeitung „Dolomiten“

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